Post fatales Chaos!

logo_deutschepost.gifSeit die Deutsche Post privatisiert und in ein weltumspannendes Transportunternehmen umgewandelt wurde, werden dort Service und Kompetenz groß geschrieben, die Freundlichkeit steht im Vordergrund und eine zügige Abwicklung bildet das Rückgrat dieser neuen Post. Da wir von Natur aus leicht zu beeinflussen sind und die Post-Werbung diese Möglichkeit bei uns auch gründlich genutzt hat, entschieden wir uns letzte Woche, den Frankierservice der Deuschen Post in Anspruch zu nehmen (Der Frankierservice bietet für eBay-Händler wie uns den Vorteil, dass auf den Warensendungen keine Portogebühr steht).

Als wir nun mit ca. 250 Warensendungen (DIN Lang und DIN A4) in mehreren Kartons unter großen Augen der anderen Postbesucher dort ankamen, dauerte es nur wenige Momente und ein bisschen Kartons-mit-den-Füßen-schieben, bis wir an einem Schalter ankamen. Der entsetzt auf die Kartons guckenden Dame hinter diesem Schalter erklärten wir, dass wir den Frankierservice in Anspruch nehmen möchten. Begeistert von der Aussicht, für ihren Arbeitgeber etwas Geld zu verdienen fragte uns die Dame sogleich:"Warum wollen Sie denn den Frankierservice nutzen? Das geht doch viel billiger, wenn Sie das selbst frankieren!". Wir freuten uns über diesen kostensparenden Hinweis und erklärten ihr, dass wir tatsächlich sogar einen guten Grund hatten, den Frankierservice zu nutzen. Mit zweifelndem Blick begab sich die gute Frau nun also etwas lethargisch in eine Art Lagerraum, um uns ein paar gelbe Postkisten zu holen. "Hier müssen Sie das einsortieren!", sagte sie. Nach einigem hin- und herüberlegen und Zurateziehen einer Kollegin hatte sie dann auch herausgefunden, wie wir die Warensendungen einsortieren sollten. Also konnten wir uns an die etwa 10-Minütige Arbeit machen. Servicefreundlich, wie man als Postangesteller (oder vielleicht doch Beamter?) nunmal ist, kümmerte sich unsere Kundenfachkraft währenddessen um die anderen Kunden. Sie war dabei allerdings so konzentriert, dass sie gar nicht bemerkte, dass wir mittlerweile mit dem Einsortieren fertig waren. Auch ein freundlich eingeworfener Hinweis durch uns blieb ohne Erfolg (man hätte beinahe den Eindruck gewinnen können, dass Sie sich nicht so recht um uns kümmern wollte).

Nach etwa 20 Minuten warten konnte unsere Bedienung dann doch tatsächlich ein Opfer finden, der sie die etwas verwirrende Aufgabe übertragen konnte. Ein freundlicher Herr kam auf uns zu und warf einen prüfenden Blick auf die fein säuberlich einsortieren Warensendungen. Mit mitleidigem Blick sagte er zu uns, dass das die falschen Kisten wären und ging daraufhin wieder in das Lager, um uns mit neuen Kisten zu beglücken. Nach erneutem 10-Minütigen einsortieren kam er wieder zu uns, um ein paar Einlieferungsformulare auszufüllen. Meine Frage, ob das von ihm gewählte Formular nicht das Falsche sei (Infobrief statt Warensendung), beantwortete er mit einem selbstsicheren:"Nee, nä? Das is’ schon das Richtige, nä?". Eine Minute später blickte er dann auf uns sagte:"Hmm, das sind ja Warenseundungen, nä? Da muss ich ja doch das andere nehmen!". Nun gut, er nahm also das andere Formular und füllte es aus. Während er dies tat, erfreute er uns immer wieder mit schönen Sätzen, die jedes Mal mit dem Wörtchen "Nä?" endeten. 

Weitere 5 Minuten später hatten wir es nun tatsächlich, nach erfolgreicher Geldübergabe und einem Regenschauer von "Nä?"‘s geschafft, unsere Warensendungen abzugeben. Um unseren tiefen Dank über die erfahrene Hinwendung zum Ausdruck zu bringen, ließen wir dann auch unsere leeren Pappkartons, in denen wir die Warensendungen hergebracht hatten, zurück.

 

Autor: Chrisimo 


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Kommentare

Eine Antwort zu „Post fatales Chaos!“

  1. Julia

    Hm, also ich kann mich ausnahmsweise mal nicht über den Service der Deutschen Post beschweren. ;) Als, ich vor ein paar Wochen Briefmarken gekauft habe, habe ich mich mindestens 20 Minuten mit dem freundlichen Postbeamten unterhalten…und schöne Briefmarken hat er mir auch noch verkauft! Ja, es gibt auch noch Leute wie mich, die Briefmarken kaufen… ;)!